Welche Rolle die Hand in unserem täglichen Leben spielt, spüren wir erst, wenn wir sie einmal nicht benutzen können...
Die Hand ist ein hochkomplexes "Werkzeug". Keine vom Menschen konstruierte Maschine kann auch nur annähernd so differenzierte mechanische Funktionen ausüben. Wir empfangen und vermitteln Sinneseindrücke über die Hand, sie ist auch Ausdrucksorgan. Wir "reden" mit den Händen, streicheln, suchen Kontakt mit den Händen, nutzen sie zur Gebärdensprache, zum ertasten der Blindenschrift. All diesen Funktionen liegt das optimale Zusammenspiel unterschiedlichster Gewebestrukturen zugrunde.

Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Form einer Nerveneinengung an der oberen Extremität. Es äußert sich überwiegend durch Schmerzen in den Fingern und der Hand z.T. mit Ausstrahlung bis in die Schulter. Begleitet werden die Schmerzerscheinungen von Kribbelmißempfindungen in den Fingern. In seltenen Fällen schwindet die Muskulatur des Daumenballens. Nicht jedes Karpaltunnelsyndrom muß operiert werden. Entscheidend ist das Ausmaß der Beschwerden und die Meßwerte der Nervenleitgeschwindigkeit.

Morbus Dupuytren
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Wucherung des Hohlhandbindegewebes. Sie beginnt meist mit Knotenbildung unter der Haut der Handgreiffläche. Die Erkrankung ist gutartig und schreitet nur langsam über die Jahre fort. Bei zunehmender Wucherung kommt es zu einer Beugung des betreffenden Fingers. Sobald der Finger nicht mehr vollständig streckbar ist, sollte über operative Maßnahmen nachgedacht werden.
Grundsätzlich ist es sinnvoller das wuchernde Bindegewebe komplett operativ zu entfernen. Sollte dies nicht möglich oder gewünscht sein, gibt es als Minimaltherapie die Möglichkeit, die knotigen Stränge lediglich mit einer Nadel zu durchtrennen. Hierdurch kann die Beweglichkeit zum Teil massiv verbessert werden. Der Eingriff ist schnell durchführbar und erfordert lediglich eine örtliche Betäubung.

Arthrose der Finger-und des Handgelenkes
Bei der Arthrose handelt es sich um einen Verschleiß der Gelenkflächen auf Grund einer Minderwertigkeit des Gelenkknorpels. Arthrosen der Fingergelenke sind ausgesprochen häufig und betreffen überwiegend die Fingerend-und Mittelgelenke sowie das Daumensattelgelenk. Im Anfangsstadium sind nicht-operative Behandlungsmethoden durchaus erfolgversprechend, z.B. Antiphlogistika, Physiotherpie, Handbäder evtl. auch Injektionen. Im fortgeschrittenen Stadium bleibt häufig nur die Operation.

Arthrose des Handgelenkes
Verschleißumformungen des Handgelenkes[ sind in ihren Behandlungsmöglichkeiten vielschichtig und komplex. Es muss immer ein auf den Patienten abgestimmtes Behandlungskonzept erstellt werden. Hierzu sind Röntgenuntersuchungen, ggf. auch spezielle Schichtuntersuchungen und eine klinische Untersuchung erforderlich. Prinzipiell wird versucht soviel schmerzfreie Beweglichkeit zu erhalten, wie möglich. Prothesen oder Teilversteifungen werden daher bevorzugt angewandt.

